Das Statistische Bundesamt berichtet in seiner Pressemitteilung vom 27.9.2007:

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität ... in Deutschland im Zeitraum 1991 bis 2006 ... je Erwerbstätigenstunde um 32,4% gestiegen.

Stellt sich die Frage, warum die Arbeitszeiten dann nicht entsprechend um 32,4% (statt tatsächlich 7,4%[1]) abgenommen oder zumindest die Reallöhne im entsprechenden Maße zugenommen haben (anstatt wie tatsächlich um 2% zu sinken[2]).

Auch die folgende Feststellung macht einen nach näherem Hinsehen nachdenklich:

Die Lohnstückkosten, die die Veränderung der Lohnkosten in Relation zur Arbeitsproduktivität darstellen, stiegen von 1991 bis 2006 nach dem Personenkonzept um 12,4% und nach dem Stundenkonzept um 13,8% an.

Bedenkt man nämlich die Inflation von ungefähr 34%[3][4] im betreffenden Zeitraum, muß man von einer beträchtlichen Abwertung geleisteter Arbeit ausgehen. Da die Einkommen in Deutschland im betreffenden Zeitraum zugleich auseinanderdrifteten[5], darf angenommen werden, daß diese die unteren und mittleren Einkommen entsprechend schwerer traf.


[1] Bundeszentrale für politische Bildung
[2] Statistisches Bundesamt, Pressemitteilung vom 27.11.2006
[3] Gapminder
[4] Statista (ungenaue Schätzung durch Zusammenrechnung der Jahreswerte, gerade übereinstimmend mit [3])
[5] Johannes Gernandt, Friedhelm Pfeiffer, Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung, Diskussionspapier 06-019, November 2007